Wieder auf Tour

Wieder auf Tour
Anna und Falko

Dienstag, 13. März 2018

Chaotisches Finish


Das Santuario de Las Lajas liegt unweit von Ipiales, dem Grenzort auf kolumbianischer Seite. Wir gingen von einem 1 Std.-Grenzübertritt aus, also war der Vorab-Besuch dieser Pilgerstätte für uns kein Problem.


You find the Sanctury Las Lajas near Ipiales, the border city on the Columbian side. We expected a 1 hour border crossing, so it should be time enough to visit the pilgrim site before.

Um 10:30 Uhr kamen wir zur Grenze und wurden gleich wieder weggeschickt. Wegen der Kommunalwahlen in Kolumbien war diese geschlossen. Wir konnten es gar nicht fassen. Hunderte von Menschen hatten sich bereits angesammelt und auch einige Busse standen da.


At 10:30 am we reached the border and were sent right back. The border was closed because of the local elections in Columbia. We couldn’t believe it! Hundreds of people were already waiting as well as a couple of busses.
Wir entschieden, zurück in die Stadt zu fahren, Lebensmittel zu kaufen und mit unserem restlichen kolumbianischen Geld den Tank zu füllen. Drei Tankstellen hatten kein Diesel mehr, aber schließlich wurden wir unser Geld los. Dann stellten wir uns in die Warteschlange vor der Grenze. Um 16:00 Uhr bewegte sich etwas. Eine Stunde später standen mehr als 1.000 Menschen vor dem kolumbianischen Zoll, um den nötigen Stempel in den Pass zu bekommen. Es war das reine Chaos. Ich weiß nicht, wie wir es fertiggebracht haben, am Ende um 19:15 Uhr in Ecuador einzureisen.


We decided to drive back into town, buy some food, spend the rest of our Columbian money for fueling our vehicle and then come back. Three gas stations had run out of diesel but at least we could get rid of our money. Then we lined up and waited. At 4:00 pm something moved. One hour later more than 1,000 people tried to get a stamp in their passports. It was sheer chaos. I don’t know how we managed it to enter Ecuador at 7:15 pm.
Wir fuhren noch im Dunklen zur Finca Sommerwind, die von Hansjörg und Patricia gebaut wurde und heute ein beliebter Anlaufpunkt für Overlander ist. Dort konnten wir die Kabine einmal gründlich reinigen, unsere Sachen waschen, für die Heimreise packen und unser Fahrzeug bis Juli stehen lassen.

In the dark we drove to the finca “Sommerwind”, which was build by the German couple Hansjörg and Patricia. Today it is a popular contact point for overlanders. Here we could clean our cabin, wash our clothes, pack for our flight home and leave the vehicle until July.

Unser Resümee dieses Teils der Reise:

Die Länder, die wir diesmal bereist haben, verfügen über fruchtbare Böden und z.T. beträchtliche Bodenschätze. Anders als in vielen Ländern Afrikas gibt es hier weder große Dürre-Perioden noch starkes Bevölkerungswachstum. Umso mehr wundert man sich, wie wenig von dieser Wirtschaftskraft vor Ort bei den Menschen ankommt. Schuld hieran sind nur zum Teil die (gewählten) Präsidenten und Politiker; fehlende Organisiertheit und Disziplinlosigkeit der Menschen, Eigenschaften, auf die man auch noch stolz ist, tragen entscheidend mit dazu bei. Dass das für uns z.T. frustrierend war, könnt Ihr vielleicht verstehen.

The countries we have travelled this time have fertile soils and mineral resources. In contrast to many African countries you find here neither drought periods nor extensive growth of population. It is even more astonishing that this economic power doesn't reach the People. This is not only the fault of the (elected) presidents and politicians; a lack of being organized and a lack of discipline of the people living here, of which they are even proud, are a second major factor. That we have been frustrated experiencing this might be understandable.
Dies ist das Ende von Teil 2 unserer Tour. Wir werden Anfang Juli weiterfahren, und dies ist das letzte Video dieses Teils.

This is the end of part 2 of our journey. We will be back in early July to continue, and this is our last video till summer:

Samstag, 10. März 2018

Berge im Süden Kolumbiens

Unsere Strecke führte über steile Berge und durch quirlige Städte. Hunderte Laster fuhren diese Hauptverkehrsader, die von Cartagena hinunter nach Quito in Ecuador führt, und dann mussten wir auch noch eine Umleitung über eine Panorama-Straße fahren: Kostet Zeit, aber überzeugt mit tollen Ausblicken.

Our route leads us over steep mountains and through busy cities. Hundreds of trucks use this arterial road from Cartagena south to Quito in Ecuador, and additionally we had to use a scenic road as deviation because the main road was closed: Time consuming but with terrific views.
Manizales ist das Zentrum des Kaffeeanbaus in Kolumbien. Die Stadt ist in den Berg oder sogar auf die Grade der Berge gebaut. Wir fuhren durch endlose Kaffee-Plantagen.

Manizales is the center of the coffee cultivation here in Columbia. The city was built into the mountains or even on the top of the mountain degree. We drove along endless coffee plantations.
In kleineren Städten sind die Märkte entlang der Hauptstraße eingerichtet. So ist es immer ein kleiner Kampf, sich den Weg zwischen anderen Autos, Motorrädern, Marktständen und Menschen zu bahnen. Aber es ist bunt, quirlig und laut.

In smaller towns the markets were established directly on the streets, so it's always a battle to find your way between cars, motorcycles, market stalls and poeple. But it's colourful, busy and loud.
Popayán liegt an der erwähnten Hauptverkehrsader und ist dadurch reich geworden. Auf 1.750 m Höhe gelegen bietet die Stadt gute Luft und ein angenehmes Klima. Die Elite von Kolumbien hat sich hier angesiedelt.

Popayán is a city on the already mentioned arterial road and became wealthy because of that. Located on a height of 5.500 ft. it has good air and a conventient climate. The elite of Columbia has settled here.
Noch einmal fuhren wir über einen Gebirgskamm und dann zwischen zweien entlang. Das Wetter drückte von Süden und damit die Wolken über den Grad.

Once more we climbed a mountain range and continued between two of them. The weather was pushed from the south and the clouds were shoved over the rim of the mountains.

Wir kommen voran

Es ist so schön, wieder "auf Strecke" zu sein. Wir wollten gar nicht mehr aufhören, zu fahren. Natürlich war die Zeit in Kolumbien von 12 auf 5 Tage geschrumpft, wir mussten Bogota und eine spezielle Route durch die Berge streichen. Hier die erste Kabinen-Übernachtung nach 17 Nächten in Hotels.

It is so beautiful, to be on the road again. We continued driving all day long. Of course our time for Columbia had shrunken from 12 to 5 days, we canceled Bogota and a special mountain route. Here the first night in our cabin after 17 nights in Hotels.
Die erste Nacht war laut und hell. Wir hatten ein Zimmer im einem Trucker-Hotel gemietet, aber nur das Bad benutzt. Wir fuhren tagelang am Río Cauca entlang. Hier überqueren wir ihn bei der Ortschaft Valdivia.

The first night was loud and bright. We had taken a room in a Trucker hotel but only used the bathroom. Several days we drove along the river Cauca. On the photo we cross this river near the village Valdivia.
Wir zahlten eine Menge Geld dafür, dass wir auf fürchterlichen Straßen unterwegs waren. $25 bis $35 pro Tag drückten wir an Mautstellen ab. Man kann es modernen Straßenraub nennen.

We paid a lot of money for very bad roads, every day the toll was between $25 and $35. You can call it highway robbery.
Wir fuhren nach Medellín hinein, in die alte Drogen-Hauptstadt, aber was wir dort vorfanden, war so dreckig und langweilig, dass wir gleich wieder aus der Stadt herausfuhren.

We wanted to visit Medellín, the old drug capital, so we drove into town to find out, that it looks so ugly and boring that we drove back to the highway as soon as possible.
Wir fanden einen schönen Lagerplatz - nicht ganz billig - in La Pintada. Es gab einen Pool, den man gerne benutzt nach einem langen Tag mit viel Schweiß. Wir kommen auf jeden Fall gut voran.

We found a nice campground - quite expensive - in La Pintada. The available pool suited us well after a sweaty long day on the road. We are making good progress so far.
Hier das neueste Video:     Here the newest Video:

Mittwoch, 7. März 2018

Zumba und Streß

Am Freitag war ich beim Seaboard-Büro und habe die "Bill of Lading" abgeholt, dann beim DIAN-Office, um die Importbescheinigung auszufüllen. Leider war Leebong nicht in Cartagena, deshalb ging es danach nicht mehr weiter.
Unser Hotel liegt in einem Viertel von Cartagena, in dem Künstler und Handwerker leben. Es heißt Getsemani. Hier verbrachten wir die Abende, weil hier immer was los ist.

On Friday I picked up the "Bill of Lading" at the Seaboard office and filled a form at DIAN office, the base for the importpaper for our vehicle. I coudn't continue the process because Leebong was out of town.
Our hotel is situated in a quarter, where craftsmen and artists live. Its name is Getsemani. Here we spent our evenings because here is always something going on.
Am Wochenende ist Getsemani noch voller bzw. regelrecht überlaufen. Straßenkünstler sammeln das Geld der Touristen ein, und wir nahmen an einer Zumba-Tanz-Übung teil.

On the weekend Getsemani was even more crowded. Street artists were collecting money from tourists and we participated in a Zumba dancing session.
Am Montag ging es gleich in der Früh wieder zum DIAN-Office; ich wies Karim und Leebong in den Prozess ein. Dann holten wir die Unfallversicherung für den Hafen und gingen in das Büro von Emil, wo die weitere Bürokratie ihren Lauf nahm. Leebong und ich mussten auch noch $470 bezahlen. Mittags waren wir fertig, obwohl wir noch gerne den Rest des Tages genutzt hätten. 
Unten eine Wandmalerei in Getsemani.

On Monday the process started early at DIAN office. I provided some guidance for Karim and Leebong. We walked together to the insurance office to get the necessary insurance for the harbor and then met Emil to continue with the necessary bureaucratic steps. Of course Leebong and I had to pay $470. We were ready at lunchtime, although we would have appreciated to use the rest of the day for the process. 
The photo below shows a wall painting at Getsemani.
Dienstag 8:20 "einbestellt". 8:30 kam Emil. 9:00 Uhr sollten wir den Hafen betreten. 9:45 Uhr war es dann soweit. Oscar geleitete uns zu den Containern. Über eine Stunde haben wir gewartet, bis der Container geöffnet war. 

Tuesday at 8:20 am we were asked to be at Emil's office. He appeared at 8:30 am. We should enter the harbor at 9:00 am, at least we did this at 9:45 am. Oscar escorted us to the container. More than an hour we had to wait until the doors were opened.

Kurz vor 11:00 stand unser Fahrzeug dann in der Inspektionszone. Warten vor Emils Büro. Plötzlich hieß es, der Inspektor sei draußen. Wir raus, so schnell es geht, kein Inspektor mehr da. Inzwischen hat die Mittagspause begonnen. 

Shortly before 11:00 am our cars were driven into the inspection zone. We had to wait at Emil's office again. Suddenly we were informed that the inspector was at the site. We jumped out of the office and back to the inspection zone, but nobody was there and lunch break just had started.

Zufällig treffe ich Emil - ich soll ganz schnell nochmal zum DIAN-Office laufen. 15 min Marsch - im DIAN-Office bekomme ich einen Zettel, auf dem die Inspektion unseres Fahrzeugs bestätigt wird. 15 min Marsch zurück zu Emil. Noch eine Rechnung über $150 bezahlt und 1,5 Stunden gewartet: Wir bekommen den Hafen-Ausfahrtschein ausgehändigt. Leebong fällt auf, dass uns jegliches Einfuhrpapier fehlt und ist noch mal zurück zu Emil. Er brachte 7 Papiere für 7 Overlander mit - hatte Emil vergessen. 14:50 besteigen wir die Fahrzeuge. Plötzlich kommt Oscar. Wir sollen wieder aussteigen und mitkommen. Aus dem Hafen raus treffen wir Emil - minutenlange Auseinandersetzung der beiden. Dann offiziell wieder in den Hafen, Pass zeigen, Papier unterschreiben, bei den Fahrzeugen noch mal 20 min warten. Dann dürfen wir einer nach dem anderen rausfahren. Bei mir ist es 15:45 Uhr. Anna hat noch mal ein Hotel besorgt, denn die Fzg.-Versicherung können wir nur vormittags kaufen.

I ran into Emil - he told me that I have to hurry, because at DIAN office an important paper is waiting for me. 15 min. walk to DIAN and I got a paper that shows that the car had its inspection already, 15 min. walk back and into Emil's office. We had to pay another $150 and to wait another 1,5 hours until we got the papers to leave the harbor with our vehicles. Leebong noticed that something was missing. He went back to Emil and came back with seven important papers which he distributed to seven overlanders. Emil did forget to hand it out. We were sitting in our cars at 2:50 pm, when Oscar showed up and ordered that we had to leave our vehicles again and to follow him. We left the harbor again and ran into Emil. Oscar and Emil had a hard verbal confrontation, before we "officially" entered the habor again showing our passports and signing papers. Then we had to wait another 20 min at our cars. Finally we were allowed to drive out of the harbor. I did this at 3:45 pm. Anna had organized a hotel room for the night, because we additionally need a car insurance, which we only can get before noon.

Sonntag, 4. März 2018

San Felipe de Barajas

Der Reichtum von Cartagena hat natürlich viele Piraten und Freibeuter, unter anderen auch Sir Francis Drake, angelockt, die Stadt anzugreifen und zu plündern. Die Spanier entschlossen sich daraufhin, die Stadt zu befestigen.

The wealth of Cartagena attracted pirates and buccaneers like Sir Francis Drake to attack the city and plunder it. The Spanish subsequently decided to fortify the city.
Zunächst wurde die Stadt mit einer Mauer umgeben. Mitte des 16 Jhdts. bestand diese noch aus Holz, aber im 17 Jhdt. wurde eine massive Steinmauer daraus.

First of all a city wall was built. mid of the 16th century it was made of timber, but in the 17th century it was replaced by a massive stonewall.
Noch wichtiger waren die Festungen wie San Felipe de Barajas, von denen aus Angreifer attakiert wurden, bevor sie in die Stadt vordringen konnten. San Felipe ist eine massive Festung, 40 m hoch, mit Hunderten von Kanonen ausgerüstet, die in verschiedene Richtungen ausgerichtet waren, und mit vier Verteidigungslinien.

More important were the fortresses like San Felipe de Barajas, from which the offenders could be attacked before they could try to enter the city. San Felipe is an massive fortification, 40 m in hight with hundreds of cannons positioned in different directions and four defense lines. 
Wenn man die Festung besichtigt, sucht man selbst nach Orientierung, wie diese Verteidigungs-Positionen genau verlaufen, so verschachtelt ist das Ganze konstruiert. 

If you visit the fortress, you will have difficulties to orientate. The defense lines are so complex, that you will not realise how they were designed.
Selbst die Engländer scheiterten 1741 trotz 180 Schiffen und 25.600 Soldaten an San Felipe, weshalb die Stadt längere Zeit als uneinnehmbar galt.

1741 even the English army with 180 ships and 25.600 soldiers couldn't conquer San Felipe, that's why Cartagena was considered as being unassailable for quite a long time.
Im nachfolgenden Video wird das alles noch anschaulicher dargestellt:

In the following video you can see more details of Cartagena and San Felipe:

Cartagena de Indias

Gold groß wie Kieselsteine konnte man im 16 Jhdt. noch in Bächen und Flüssen finden. Die im heutigen Kolumbien seit 200 v. Chr. ansässigen Zenú hatten deshalb eine beachtliche Goldschmiedekunst entwickelt. Gold war aber auch das, was die Spanier haben wollten.

In the 16th Century, before the Spanish arrived, you could find gold as big as pebbles in creeks and rivers. From 200 BC on the Zenú lived here and established an astonishing goldsmithery. But also the Spanish were interested in gold.
Cartagena wurde 1533 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Hafen. Schiffe lieferten Gewehre, Kanonen und andere Güter aus Spanien hierher und brachten im Gegenzug Gold und Silber zurück ins spanische Königreich.

1533 Cartagena was founded and developed as a major port for the Spanish. Ships from Spain brought riffles, cannons and other goods required here while carrying back gold and silver for the kingdom.
So kam die Stadt schnell zu Reichtum, wurde aber auch immer wieder von Piraten angegriffen und geplündert.

So the city has gotten rich quickly, what caused raids from pirates and unpleasant plunderings.
Wir hatten ja genug Zeit, die Stadt von ihren repräsentativen Plätzen bis in die engsten Gassen zu erkunden. Cartagena ist wirklich eine schöne Stadt, aber man kann den zahlreichen Touristen nicht aus dem Wege gehen.

We had enough, to explore the City from its prestigous squares to its smallest lanes. Cartagena is really beautiful, but you cannot avoid to meet tourists everywhere.
Es bleibt zu erwähnen, dass Cartagena eine Millionenmetrolpole und die fünftgrößte Stadt Kolumbiens ist, die auch heute noch dank ihres Hafens als Tor zum Atlantik große Bedeutung hat.

It should be mentioned, that Cartagena is the fifth largest city of Colombia with more than a million inhabitants. With its still important harbor, which connects Colombia to the Atlanic Ocean, it is of major importance for the country.